Quelle: Ukraine Conflict Update 8 | Institute for the Study of War (understandingwar.org)
Zusammenfassung Stand am 25. Februar 2022
- Russische Streitkräfte drangen zum ersten Mal in größere ukrainische Städte ein – einschließlich Kiew und Cherson – und führten zusätzliche Luft- und Raketenangriffe auf militärische und zivile Ziele durch.
- Russische Streitkräfte drangen in die Außenbezirke von Kiew am Westufer des Flusses Dnipro ein, als russische Sabotagegruppen in Zivil Berichten zufolge in die Innenstadt von Kiew eindrangen.
- Ukrainische Streitkräfte haben die russischen Truppen am Ostufer des Dnipro erfolgreich verlangsamt und sie gezwungen, die Stadt Tschernihiw nach starkem Widerstand zu umgehen. Russische Luftlandetruppen haben sich im Südosten von Weißrussland konzentriert und werden wahrscheinlich in den nächsten 24 Stunden entlang der Umgehungsachse von Tschernihiw in Richtung Kiew eingesetzt.
- Russische Streitkräfte werden wahrscheinlich in den nächsten 24 Stunden Charkiw einschließen, nachdem sie es am 24. und 25. Februar nicht geschafft haben, die Stadt durch Frontalangriffe zu betreten.
- Russische Streitkräfte haben durch Frontalangriffe oder Umfassungen gegen ukrainische Streitkräfte im Donbass wenig Erfolg erzielt, hatten aber möglicherweise nicht die Absicht, mehr zu tun, als die ukrainischen Streitkräfte im Osten festzunageln.
- Nördlich der Krim haben russische Truppen Cherson vollständig eingenommen und stehen wahrscheinlich kurz davor, Melitopol im Osten zu erobern. Unbestätigten Berichten zufolge haben russische Truppen Cherson früher umgangen und sind direkt auf Mykolajiw und Odessa zugegangen.
- Russische Streitkräfte könnten sich in Stolin, Weißrussland, versammeln, um eine neue Vormarschlinie gegen Riwne in der Westukraine zu eröffnen.
- Westliche Geheimdienstmitarbeiter teilten CNN am 25. Februar mit, dass der russische Präsident Wladimir Putin beabsichtige, in die gesamte Ukraine einzudringen, und innerhalb weniger Tage ein kremlfreundliches Regime installieren könnte.
- Russische Oppositionsgruppen und Bürger, die sich dem russischen Krieg in der Ukraine widersetzen, könnten den Grundstein für eine koordinierte Antikriegsbewegung legen, die Putins Entscheidungsfindung wahrscheinlich nicht ändern, aber wahrscheinlich härtere innerstaatliche Razzien provozieren und Putins Popularität im Inland weiter untergraben wird.
- Die Vereinigten Staaten, das Vereinigte Königreich und die Europäische Union haben ihre Sanktionen gegen Russland am 25. Februar auf Putin und den russischen Außenminister Sergej Lawrow ausgeweitet, aber Sanktionen, um Russland von SWIFT zu trennen, bleiben unwahrscheinlich.
- Die NATO hat am 25. Februar zum ersten Mal überhaupt ihre 40.000 Mann starke Eingreiftruppe aktiviert, um die Ostflanke der NATO als Reaktion auf die russische Invasion in der Ukraine zu verstärken.
- Der Internationale Strafgerichtshof (IStGH) kündigte mögliche Ermittlungen zu mutmaßlichen russischen Kriegsverbrechen trotz russischer Dementis an.