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(M)eine Meinung: „Systemversagen der Kirche“: Oberster Katholik des Landes fordert Entschuldigung vom Papst

Nun aber hat ein unabhängiges Rechtsgutachten Hinweise auf mindestens 497 Missbrauchsopfer im Erzbistum München und Freising zwischen 1945 und 2019 offenbart, 235 Täter wurden in der Studie identifiziert, darunter 173 katholische Priester. Das schreckt sogar Anne Will auf: „Missbrauch, Lügen, Vertuschung – ist diese Kirche noch zu retten?“

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Die Frage ist nicht ob die Kirche zu retten ist, sondern ob Religion zu retten ist. Diejenigen die den Missbrauch getätigt haben, haben sich eines 2.000 Jahre altes entwickeltes „System“ zu nutze gemacht. Die Religion.

Sakramente sind sichtbare Zeichen einer unsichtbaren Wirklichkeit. In den einzelnen Sakramenten entfaltet sich das sakramentale Wesen der Kirche in die konkreten Situationen des menschlichen Lebens. Christus begegnet den Menschen und erfüllt ihnen sein Heil. Die katholische Kirche kennt sieben Sakramente: Taufe, Eucharistie, Firmung, Ehe, Buße, Weihe und Krankensalbung.

Quelle: Sakramente: Zeichen der Liebe Gottes – katholisch.de

…und insbesondere eine der sieben Sakramente ist hier wichtig:

Als Buße wird die Abkehr von der Sünde und die Zuwendung zu Gott bezeichnet. Die Buße ist ein ständiger Vorgang im Leben des Christen. Das Bußsakrament – die Beichte – schenkt dem getauften Christen, der seine Schuld bereut und sie vor dem Priester bekennt, die Vergebung seiner Sünden. Quelle: Sakramente: Zeichen der Liebe Gottes – katholisch.de

Zu der Beichte gehört das Beichtgeheimnis. Dies ist in einem Staatskirchenvertrag von 1933 festgelegt.

Der staatliche Schutz des Beichtgeheimnisses ist im Reichskonkordat vertraglich festgelegt. Dieser am 20. Juli 1933 zwischen dem Heiligen Stuhl und dem Deutschen Reich geschlossene Staatskirchenvertrag ist auch für die Bundesrepublik Deutschland gültig. Artikel 9 des Reichskonkordats sichert vonseiten des deutschen Staates zu, dass Gerichte und Behörden nicht auf Kenntnisse von Klerikern zugreifen dürfen, die unter die „Pflicht der seelsorgerlichen Verschwiegenheit“ fallen.

Quelle: Der besondere Schutz der Beichte – katholisch.de

Eine kurze Zusammenfassung

Jemand begeht ein Verbrechen, geht zur Beichte, es wird alles vergeben und es darf niemals darüber gesprochen werden. Die Person hat in seinen eigenen Augen ein reines Gewissen.

Dieser Freifahrtsschein durch den Staat freizügig ausgegeben, ist nicht der alleinige Grund warum Kindesmissbrauch in der Kirche „floriert“ aber es begünstigt es erheblich.

Strafverfolgungsbehörden müssen also Beweise und Aussagen von anderer Quelle beschaffen. Schwierig, wenn alle Beteiligten sich innerhalb der Kirche bewegen.

Verzeihung?

Bischof Bätzing, qua Amt der oberste Katholik im Land, spricht von einem „Systemversagen der Kirche“, von „institutionellem Versagen“, von einem „immensen Schaden“, der nicht wiedergutzumachen sei. Er rät dem emeritierten und gerade der Lüge überführten Papst Benedikt XVI., sich über seine Berater hinwegzusetzen und zu sagen: „Ich habe Schuld auf mich geladen. Ich bitte um Verzeihung.“

Quelle: „Anne Will“ zur katholischen Kirche: Viel Demut, wenig Garantien (TV-Kritik) | STERN.de

Nein, „um Verzeihung“ bitten reicht schon lange nicht mehr aus. Sich der Staatsanwaltschaft stellen und ohne jegliche Verschwiegenheit alles offen legen, das ist das einzige was Akzeptable ist.

Das weltweit erfolgreichste und älteste Schneeballsystem und Institution zur Ausnutzung der Menschen, die Religion und Kirche, hat sich sehr praktisch selbst abgesichert.